Eine Krippe, ambivalent zwischen einem Oberkörper einer Frau und einer abstrakten Formenkomposition. Zur diesjährigen Unika habe ich verschiedene Objekte der grödner Volkskunst neu interpretiert. Da konnte die Krippe natürlich nicht fehlen. Doch um keine Krippe im üblichen Sinne mit den unzähligen kleinen Figuren zu gestalten, wollte ich die Krippe als Ursprungsort darstellen; kein objektgebundener Ort, sondern der Leib selbst aus der jeder Mensch das Licht der Welt erblickt. Ich habe die Form des weiblichen Oberkörpers betrachtet und sah in dieser gestalteten Version die Arme, Busen und Knie als universale Formen, als geltendes Prinzip für die Entstehung menschlichen Lebens. Die Komposition suggeriert ein Portal in dessen Mitte sich eine Mulde befindet. Diese Mulde kann als Ort der Geborgenheit verstanden werden, beschützt durch die aufstrebenden, säulenartigen Arme. Zudem finde ich es auch spannend, wie die einzelnen Elemente des Körpers aufgeteilt sein können und als zusammengeschmolzene Figuren einer Krippe angesehen werden können.

Krippe

20 x 18 x 8 cm

Lindenholz

2021