Vogelobjekt
An der Schnittstelle zwischen einem Holzblasinstrument, einer Zeichnung im Raum und einer abstrakten Unform befindet sich die geschnitzte und zum Teil gedrechselte Skulptur. Der initiale Gedanke war es eine Skulptur zu schaffen, die ein Innenleben hat. Für mich als Musikerin ist ein Musikinstrument ein zur Hälfte lebendiges Wesen, da es Luft in einem Klangkörper einschließt und durch eine externe Aktion einen Klang erzeugt. Zur anderen Hälfte ist es ein Designobjekt, in dem sich Ästhetik und Funktion die Waage halten. Ich war bestrebt ein Werk zu entwerfen, das zwar an diese Eigenschaften des Instrumentes inspiriert ist, aber keines verkörpert, da es eine eigenständige und freie Skulptur sein will. Die Disfunktion und die formelle Abweichung von einem herkömmlichen Design eines Instrumentes waren entscheidende Schritte für die Formbildung. Für mich sind Experimente und Schaffensprozesse interessanter als das funktionale Gebrauchsobjekt, da diese viel mehr Spielmöglichkeiten bieten. Wie viele Prototypen einer Oboe hat es vor der gängigen Oboe gegeben? Wie viele unterschiedliche Zwischenstadien hat sie durchlaufen? Wie viele Erfindungen wären über die gebräuchliche hinausgegangen und haben sich trotzdem nicht bewährt? Diese Entwicklungsprozesse mit den vielen Verzweigungen inspirieren meine künstlerische Praxis und regen mich an, Neues zu finden und zu erfinden.
Zum technischen Teil: Eine abstrakte Zeichnung wurde plastisch geformt. Die Skulptur wurde vollständig von mir angefertigt. Das gewählte Material ist Zirbelkieferholz. Es ist mir wichtig, ein natürliches Material zu verwenden, da es lebendig ist und Wärme ausstrahlt. Größtenteils ist die Skulptur innen hohl. Es wurden mehrere Stücke zusammengeleimt. Dies erfolgte zum Einen aus dem technischen Grund, dass ich das Innere mit einem Bohrer aushöhlen konnte, zum Anderen aus einem ästhetischen Grund, denn sehr viele Instrumente bestehen aus mehreren Teilen. Der Kontrast zwischen der gedrechselten steifen Form und der geschnitzten ungeometrischen Form fand ich sehr spannend. Dies beruht auf meiner persönlichen skulpturalen Arbeitsweise und gibt der Skulptur eine gewisse Dynamik. Die Löcher sollen die Atmung des Holzes und der Komposition ermöglichen. Man könnte daher die Assoziation zu einem Vogelhaus herstellen. Würden darin Vögel leben, wäre es wiederum ein Instrument. Die spezielle Aufhängung auf einem Stock (evtl. Ast eines Baumes) umschließt die Arbeit in ihrer eigenen Aura.
Vogelobjekt
Zirbelkiefernholz
80 x 40 x 8 cm
2018
Vogelobjekt
An der Schnittstelle zwischen einem Holzblasinstrument, einer Zeichnung im Raum und einer abstrakten Unform befindet sich die geschnitzte und zum Teil gedrechselte Skulptur. Der initiale Gedanke war es eine Skulptur zu schaffen, die ein Innenleben hat. Für mich als Musikerin ist ein Musikinstrument ein zur Hälfte lebendiges Wesen, da es Luft in einem Klangkörper einschließt und durch eine externe Aktion einen Klang erzeugt. Zur anderen Hälfte ist es ein Designobjekt, in dem sich Ästhetik und Funktion die Waage halten. Ich war bestrebt ein Werk zu entwerfen, das zwar an diese Eigenschaften des Instrumentes inspiriert ist, aber keines verkörpert, da es eine eigenständige und freie Skulptur sein will. Die Disfunktion und die formelle Abweichung von einem herkömmlichen Design eines Instrumentes waren entscheidende Schritte für die Formbildung. Für mich sind Experimente und Schaffensprozesse interessanter als das funktionale Gebrauchsobjekt, da diese viel mehr Spielmöglichkeiten bieten. Wie viele Prototypen einer Oboe hat es vor der gängigen Oboe gegeben? Wie viele unterschiedliche Zwischenstadien hat sie durchlaufen? Wie viele Erfindungen wären über die gebräuchliche hinausgegangen und haben sich trotzdem nicht bewährt? Diese Entwicklungsprozesse mit den vielen Verzweigungen inspirieren meine künstlerische Praxis und regen mich an, Neues zu finden und zu erfinden.
Zum technischen Teil: Eine abstrakte Zeichnung wurde plastisch geformt. Die Skulptur wurde vollständig von mir angefertigt. Das gewählte Material ist Zirbelkieferholz. Es ist mir wichtig, ein natürliches Material zu verwenden, da es lebendig ist und Wärme ausstrahlt. Größtenteils ist die Skulptur innen hohl. Es wurden mehrere Stücke zusammengeleimt. Dies erfolgte zum Einen aus dem technischen Grund, dass ich das Innere mit einem Bohrer aushöhlen konnte, zum Anderen aus einem ästhetischen Grund, denn sehr viele Instrumente bestehen aus mehreren Teilen. Der Kontrast zwischen der gedrechselten steifen Form und der geschnitzten ungeometrischen Form fand ich sehr spannend. Dies beruht auf meiner persönlichen skulpturalen Arbeitsweise und gibt der Skulptur eine gewisse Dynamik. Die Löcher sollen die Atmung des Holzes und der Komposition ermöglichen. Man könnte daher die Assoziation zu einem Vogelhaus herstellen. Würden darin Vögel leben, wäre es wiederum ein Instrument. Die spezielle Aufhängung auf einem Stock (evtl. Ast eines Baumes) umschließt die Arbeit in ihrer eigenen Aura.
Vogelobjekt
Zirbelkiefernholz
80 x 40 x 8 cm
2018